«In etwa zweifünftel der bestehenden Lager haben wir Epidemien gehabt, und zwar Cholera, Fleckfieber, Rückfallfieber. Von Pocken sind nur 6 Felle vorgekommeh. Ich bemerke, das jeder Gefangene, der in unsere Lager hineinkommt gegen Pocken, Typhus, Cholera geimft wird, und das unsere Gefangenenlager allmöglich so eingerichtet sind, das wir jeden Gefangenen, der sich in ihnen auf hält, alle acht Tage durch die Duschebad mit nachfolgender Abseifung und auch seine Kleidungstücke in Dampf und heiser Luft desinfectieren können. Seitdem, das der Nachdruck durchgefürt ist sind wir so gut wie Fleckfieber frei. Ich betrachte es als eine ganz gut erordentliche leistung das Fleckfieber aus den Gefangenenlager herausgebracht worden ist. Leider ist bei diesen Massnahmen auch eine Reihe von Sanitätspersonal erkrankt, und wir haben, wie Sie alle wissen, sogar eine grosse Menge fon Todesfällen zu bedauern. Von deutschen Ärzten sind an Fleckfieber 24 erkrankt u. 14 davon gestorben, also 58 %. Es ist ganz ausesrordentlich auffällig, wenn man bemerkt wie gering die Mortalitätziffer daggeen bei der Gefangenen-Fleckfieberkranken, gross gewesen ist, und wenn man bedenkt das von den russischen Aerzten, von denen allerdings nur 6 erkrankt sind — nur 1 gestorben ist… Bei den Wachmannschaften die die Lager zu bewachen haben, ist auch eine Reihe von Erkrankungen vorgekommen, aber nur 1 gestorben, 4 Fälle von Rückfallfieber, dagegen 216 Flecktuphuserkrankungen mit 18,1 % Mortalität gegenüber 7,8 % bei den Russe»
Далѣе онъ объясняетъ, почему такъ много нѣмецкихъ солдатъ болѣло:
«Da muss mann aber die Verhältnisse in einem solchen Lager berücksichtigen. Die Russen nähern sich doch etwas leicht den Wachmannschaften und man hat auch so allerlei kleine Tücken mit der Zeit kennen gelernt. Man hat gesehen dass sie die mit Läusen behafteten kleidungsstücke oder Flicker den Wachtmannschaften zugeworfen haben, viele Zigarettenhülsen mit Läusen bewaffnet und dann den vorübergehenden Soldaten angepustet.
«Alles das ist beobachtet worden … ähnliches gilt für das Übergreifen in die bürgerlichen Bevölkerungskreise. Es sind in der Zeit so weit wie ich habe feststellen können in der bürgerlichen Bevölkerng 42 Fälle von Cholera, 1 Fall von Rückfallfieber, 22 Fälle von Fleckfieber u. 12 Pockenfälle vorgekommen. Ich glaube, das, auch da ähnliche Verhältnisse statgefunden haben wie ich sie für die Wachmannschaften geschildert habe».
Статья оканчивается восхваленіемъ санитарной организаціи и энергіи нѣмецкихъ врачей.
«In Kampf gegen Russland». Von Wilhelm Conrad Gomoll. Kriegsberichterstatter des Gr. Hauptquartier Ost-Leipzig. Brockhaus 1916/46.
«Russische Gefangene in Lowiez».
Am 17 Dezember rückten unsere Truppen in Lowiez ein. Als Quartierort ist mir Lowiez einige Zeit danach bestimmt worden. Mein Quartier musste ich durch russische Gefangene erst reiniegen lassen. Es dauerte lange als durch die notwendigen Requisitionen aus den vier kalen Wänden ein bewonhbares Raum wurde. In den Wochen, die ich in Lowiez verweilte, wurden mehrere russische Gefangene eingebracht. Mitten, auf dem alten Ring, dem grossen Marckt-platz von Lowiez, steht die doppelltürmige Hauptkirche der Stadt. Das von einer hohen Mauer umgebene Gotteshaus musste zum Sammellager der gefangenen Russen und der mitunter recht beträchlich anschwellenden Zahl der Spionage verhafteten, gemacht werden. Bis zu 4.000 Mann haben dort schon an einem Tage interniert müssen. Die Kirche hat natürlich, seit dem sie ein Massenquartier der Gefangenen wurde, in bedauerns Werter weise gellitten. Einmal brach sogar ein Brand im innen des Glockenturmes durch feuerfangendes Stroh aus. Es gelang, zum Glück, ihn zu löschen und damit die Orgel zu retten, die bereits gefährdet war. Die kalten Frostnächte mit ihr,en rauhen Ostwinden wurden zu verführen; das Holz reisste, und was russische, einmal… (пропущено слово — прим. авт.)… Zerstörungssucht in kurzer Zeit leisten konnte, gescha hier: das alte würdige und feierliche Gestühl vor dem Hauptaltar wurde ein Frass. des Feuers, die die auf den kalten Steinfliesen der Kirche lagernden Gefangenen unterhielten. In einer Januarnacht betrat ich wieder einmal die Kirche. Schneegeflock umfing mich auf der «Zdunslca Ulizca», der neugetaufte «Hindenburgstrasse», und ich ging mit ganz unkriegsmässigen Heimatgedanken, wie sie wohl jedem gelegentlich auffliegen — dem alten Ring entgegen. Gross und prächtig in seinem Winterschmuck stand das verschneite Gotteshaus in der mitte des weiten Marcktplatzes, und aus seinem innern leuchteten durch die hoclien scheibenlosen Fenster die roten Flammenscheine der Russenfeuer. Langsam ging ich über den Marckt, dem kapellenartig umbauten Haupttor der Kirchenumfriedung entgegen. Über den stillen vorhof betrat ich durch das Hauptportal das Gotteshaus. Pfantastitch, in der Art Hoffmanscher Erzälungen… (пропущено два слова —